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Schloss Namedy 24. bis 26. Mai 2013

Unter dem Motto Coup de musique präsentieren die XXIII Andernacher Musiktage französische Musik und Literatur. Im Titel Coup de musique schwingt „coup de cœur“ mit, das im Deutschen mit „einem Faible haben“, „sich dem Liebreiz hingeben“ transkribiert werden kann. Und wo könnte man sich so gut dem Liebreiz von Kultur hingeben wie auf Burg Namedy, das dank seiner Schlossherrin, Prinzessin Heide von Hohenzollern, den Zauber des schillernden Schlosslebens, den Inbegriff der Hochkultur bis in unsere Zeit hinüber gerettet hat. Als Inbegriff der Hochkultur gilt seit jeher die Förderung von Kunst und Künstler, was Heide von Hohenzollern mit Charme, Engagement und Professionalität seit zwanzig Jahren mit großem Erfolg und zum Vergnügen aller ausübt.
Es hat Tradition, dass das Programm der Andernacher Musiktage von einer der Musikerinnen des Xyrion Trios gestaltet wird. Die Cellistin Maria Kliegel hat ihr Auge dem Nachbarland Frankreich zugewendet, ein Land, das sie mit der Leichtigkeit des Seins verbindet. Die Harfe mit ihren leisen Klängen verkörpert diese Eigenschaft in ihren Augen am besten. Die Entscheidung für dieses Instrument bestimmte die Wahl einzelner Stücke, die wiederum den Wunsch einer bestimmten Interpretation hervorriefen. Das führte zur Einladung der in Australien lebenden Harfenistin Alice Giles. Die Zusammensetzung des Programms, die von außen betrachtet so selbstverständlich wirkt, ist das Resultat einer intensiven Beschäftigung seitens der Musikerinnen und ein Abwägen des Zusammenspiels zwischen den Komponisten und der Musikstücke untereinander. Bekannte Komponisten des 19. und des 20. Jahrhunderts – Camille Saint-Säens, Claude Debussy, César Franck, Maurice Ravel und Olivier Messiaen – alternieren mit weniger bekannten wie André Caplet, Marcel Tournier und Jean Françaix, Freunde und Konkurrenten bunt gemischt. Auch unter den Interpreten werden junge Talente der Musikhochschule Köln, die ihr Können bereits bei der Pressekonferenz virtuos unter Beweis stellten, mit ihren bekannten Kollegen auftreten. Tradition verbindet und wirkt in die Zukunft.
Der Sonntag steht ganz unter dem Motto eines lustvollen Schlosserlebnisses: Als Matinee werden humorvolle bukolische Stücke interpretiert; Folgt ein Picque-Nique – oder sollte man in Anlehnung an Edgar Manet eher von einem „Déjeuner sur l’herbe“ sprechen? Und, weil man in Frankreich so gerne um die Vorherrschaft von Wort und Klang debattiert, wetteifern am Nachmittag Musik und Poesie. Texte berühmter Schriftsteller wie Victor Hugo, Honoré de Balzac und Guillaume Apollinaire, die alle mit einem Bezug zur Burg Namedy und der Region aufwarten, werden vom prominenten Schauspieler Siegfrid Rauch rezitiert, alternierend mit Musikstücken.
Ich wünsche Ihnen beim Besuch der Andernacher Musiktage so viel Vergnügen wie ich es als Schirmherrin durch die Begegnung mit den faszienierenden Musikerinnen erleben durfte und so viel Freude bei der Entdeckung Ihres Nachbarlandes, in das ein vielseitiges musikalisches und literarisches Programm einführt. Den Veranstaltern, neben der Prinzessin Heide von Hohenzollern, insbesondere dem so engagierten Kulturamt der Stadt Andernach sowie den Sponsoren wünsche ich viel Erfolg.

Dr. Danièle Perrier
Schirmherrin


Entgegnung zum Artikel der RZ vom 2.2.2013

Wer ist da unmöglich?
Im Artikel „Misstöne um Orchesterintendant Lefers“ in der RZ vom 02.02.2013 wird der Intendant des Staatsorchesters der Rheinischen Philharmonie, Frank Lefers, unsachlich und unfair angegriffen. Es erstaunt umso mehr, als es ihm gelungen ist, wieder schwarze Zahlen zu schreiben und dies trotz Ausfall der Rhein-Mosel Halle. Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, meine persönliche Erfahrung mit Frank Lefers als ehemalige Leiterin des Künstlerhaus Schloß Balmoral, Bad Ems und Ko-Initiatorin der Bad Emser Neuen Klänge, kurz B.E.N.K genannt, mitzuteilen.

Zu den Fakten: Ich lernte Frank Lefers kurz nach seinem Amtsantritt als Intendant des Staatsorchester der Rheinischen Philharmonie im Rahmen der Kunst direkt 2010, der Künstlermesse Rheinland-Pfalz in Mainz, was schon eine gewisse Offenheit für andere Bereiche seitens des neuen Intendanten zeigt. Damals teilte ich ihm meinen Wunsch mit, in einem Künstlerhaus, welches der zeitgenössischen bildenden Kunst gewidmet sei, auch eine Reihe für zeitgenössische Musik zu bieten. Er zeigte sich für eine mögliche Kooperation sofort sehr offen. Als im Herbst die Programmierung des Jahres 2011 anstand, gelang es Frank Lefers in kürzester Zeit Daniel Raiskin und junge Musiker zu begeistern um so die Grundlage für die Realisierung des Projekts zu schaffen. Schon im Februar 2011 waren die vier Konzertabende zusammengestellt. Es gelang Frank Lefers auch den Vorsitzenden der Freunde der Philharmonie, Herrn Herbert Grohe, von der entstehenden Reihe zu überzeugen, der eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 2.000 € stiftete, was beim knapp bemessenen Budget sehr hilfreich war. Frank Lefers war es auch, der Frau Staatsministerin Doris Ahnen dazu gewann, die Schirmherrschaft der außergewöhnlichen Reihe zu übernehmen und so eine Bresche für zeitgenössische Musik in Rheinland-Pfalz öffnete. Von wegen mangelndem Verhandlungsgeschick und mangelnder Leidenschaft! Hier sei auch angeführt, dass Staatssekretär Walter Schumacher sich für die Reihe B.E.N.K stets stark gemacht, glücklicherweise auch nach meinen Abschied von Balmoral.

Zur Kooperation kann ich nur sagen, dass ich selten eine so gute Zusammenarbeit zwischen zwei Institutionen erlebt habe: Frank Lefers hat mit großem Engagement sämtliche Register zum Gelingen des Projekts gezogen. Obwohl die gesamte Organisation der musikalischen Belange bis hin zu den Prospekttexten von ihm betreut wurden, stellte er immer den Kooperationspartner und die Musiker in den Vordergrund und blieb selbst dezent im Hintergrund. Das hat mit Respekt und nicht mit Leidenschaftslosigkeit zu tun. Es war auch sehr angenehm mit ihm und dem Künstler Hakeem B aus Frankreich die Corporate Identity der Reihe zu entwickeln. Hier ließ er dem Künstler volle Freiheit, was ich sehr zu schätzen wusste. Ich kann aus meiner Sicht nur von einer sehr kollegialen, fast freundschaftlichen Zusammenarbeit sprechen und ich bin überzeugt, dies auch im Namen der Balmoral Mitarbeiter tun zu können.

Schließlich fand die neue Reihe B.E.N.K in Bad Ems wider Erwarten Publikum. Die teilweise hochkarätigen Berichte der Rhein-Lahn-Zeitung wurden leider von der Rhein-Zeitung nicht übernommen, sodass die am 23. August in den Räumen von Lotto Rheinland-Pfalz GmbH groß angekündigte Reihe B.E.N.K den Koblenzer Liebhabern zeitgenössischer Musik vorenthalten wurde. Wen wundert’s!

Dr. Danièle Perrier
Vizepräsidentin der AICA Sektion Deutschland
(Ehem. Leiterin des Künstlerhauses Schloß Balmoral)


B.E.N.K - ZWEI

KÜNSTLERHAUS SCHLOSS BALMORAL
Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
BALMORAL INFORMIERT

Samstag, 23. November 2013, 20 Uhr
Konzert B.E.N.K – ZWEI
in der Katholischen Pfarrkirche St. Martin, Viktoriaallee, Bad Ems

Solofagott und Kammerchor musizieren gemeinsam

Im zweiten Konzert der laufenden Spielzeit der Reihe B.E.N.K – Bad Emser Neue Klänge in Kooperation mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz ist am Samstag, den 23. November 2013 um 20 Uhr in der Katholischen Pfarrkirche St. Martin Bad Ems ein einzigartiges Zusammenspiel zu erleben. Hinter dem Titel »Chorklang und Fagottgesang« verbirgt sich eine sowohl seltene, als auch äußerst reizvolle und faszinierende Musik. Der Koblenzer Chor Collegium Vocale unter seinem Dirigenten Manfred Faig begibt sich in einen musikalischen Dialog mit Nikolaus Maler, Solofagottist der Rheinischen Philharmonie.

Als Höhepunkt des Konzertes kommt die Komposition »Sonett« von Benjamin Schweitzer (*1973) zur Uraufführung. Benjamin Schweitzer, zeitgenössischer Komponist vor allem im Bereich der Kammer- und Ensemblemusik, hat sie extra für diesen Dialog komponiert, die Probenarbeit betreut und wird auch bei der Uraufführung anwesend sein. Darin verwendet der Komponist Zeilen aus dem 132. Sonett des italienischen Dichters Francesco Petrarca sowie aus Martin Opitz‘ Nachdichtung. Der Chorsatz, der das Solofagott wie ein »Echoraum« begleitet, beinhaltet einzelne Textzeilen oder -fragmente. Zu Beginn des Konzertes erklingt »Serenity« des in Norwegen geborenen Komponisten Ola Gjeilo (*1978), hier bilden Chor und Fagott eine miteinander verschmelzende Einheit. Das eindrucksvolle und sakrale »Agnus Dei« des norwegischen Komponisten Egil Hovland (*1924) wird zum Abschluss aufgeführt.

Der Kammerchor Collegium Vocale Koblenz wurde 1987 gegründet. Er nimmt einen festen Platz im Koblenzer Kulturleben ein und gestaltet regelmäßig Konzerte. Die rund 35 Sängerinnen und Sänger pflegen ein vielseitiges Repertoire und möchten mit der Aufführung zeitgenössischer Vokalmusik dem Konzertbesucher überraschende und eindringliche Hörerlebnisse eröffnen. Nikolaus Maler erhielt seine Ausbildung in der renommierten Fagottklasse von Prof. Klaus Thunemann in Berlin. Er wurde mit zahlreichen Ehren ausgezeichnet, darunter Bundespreise bei Jugend musiziert und ein Stipendium des Bundespräsidenten beim Wettbewerb deutscher Musikhochschulen 1998.

Nikolaus Maler, Fagott
Collegium Vocale
Manfred Faig
, Musikalische Leitung

Ola Gjeilo
Serenity
Benjamin Schweitzer
Sonett (Uraufführung)
Egil Hovland
Agnus Dei op. 167

Karten (12 € | 8 € ermäßigt)
Künstlerhaus Schloss Balmoral, Tel.: 02603 9419-0
Orchesterbüro, Tel.: 0261 3012-272
Online über www.ticket-regional.de
Abendkasse ab 19.30 Uhr

Die Reihe B.E.N.K ist eine Kooperation des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie und des Künstlerhauses Schloss Balmoral und steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin Doris Ahnen.


Besondere Ausstellung 2012

HERZLICHE EINLADUNG ZUR VERLEIHUNG DER AUSZEICHNUNG
"BESONDERE AUSSTELLUNG 2012"

Im Rahmen der Eröffnung

THOMAS ZIPP “COMPARATIVE INVESTIGATION ABOUT THE DISPOSITION OF THE WIDTH OF A CIRCLE”
Eine Gesamtinszenierung im Rahmen der kollateralen Events der 55. Internationalen Kunstausstellung der Biennale di Venezia
Ein Projekt der KAI 10 I Arthena Foundation, Düsseldorf, kuratiert von Zdenek Felix
im Palazzo Rossini, San Marco 4013, 30124 Venedig

wird die Ausstellung

"SOUNDS LIKE SILENCE (JOHN CAGE – 4'33'' – STILLE HEUTE / 1912 – 1952 – 2012)“
im Hartware MedienKunstVerein (HMVK) Dortmund
durch das Präsidium der AICA Deutschland,
vertreten durch Dr. Danièle Perrier und Ludwig Seyfarth,
am Donnerstag, 30. Mai 2013, um 16 Uhr
ausgezeichnet.

Anlässlich des 100. Geburtstags von John Cage und
des 60. Jahrestages der Uraufführung seiner berühmten Komposition der Stille
zeigt die von Dr. Inke Arns und Prof. Dr. Dieter Daniels kuratierte Ausstellung
40 zeitgenössische künstlerische und musikalische Bezugnahmen auf 4’ 33’’
und solche, die sich mit allgemeineren Fragen der Soundökologie auseinandersetzen.


Anschließend laden wir zum Sektempfang ein.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Das Präsidium der AICA Deutschland


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